14.12: Vortrag – für ein Ende der Polizei & Workshop: Verhindern, dass die Polizei gerufen wird.

 

 

Vortrag und Workshop für ein Ende der Polizei

Am 14.12.2024 veranstalten wir eine zweiteilige Veranstaltung für das Ende der Polizei im Botopia (Griesenbruchstr. 9 – Bochum), bestehend aus einen vertiefenden Vortrag (um 15:30 Uhr) und einen praktischen Workshop (um 18:30 Uhr). Beide Teile können unabhängig voneinander besucht werden. Am Ende des Workshops ist für pflanzliches/veganes Essen ist gesorgt.

Wir sind uns bewusst, dass der erste Teil sich mit der Demo vom Solikreis in Dortmund überschneidet; das Datum unserer Veranstaltung steht aber schon länger fest. Wir glauben auch nicht, dass symbolischer Protest für Gerechtigkeit etwas verändert – genauso wenig Sinn ergibt es vom Staat zu fordern, dass die Polizei (oder der Staat) reformiert oder abgeschafft werden soll.
Beide werden wir nur durch unser Handeln los. sie schaffen sich nicht selbst ab.

Anstatt zum Vortrag zu kommen könnt ihr es auch gerne so einplanen, dass ihr diese Haltung in Dortmund konkret zum Ausdruckt bringt und dann um 18:30 zum Workshop kommt 😉

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Fuck Democracy – lets fight for Freedom instead

Faschismus und Demokratie lassen sich nur gemeinsam bekämpfen!

Viele von euch stehen vielleicht gerade unter Schock und haben große Angst oder gar Panik. Wir veröffentlichen daher dieses kurze Statement, damit ihr euch nicht allein fühlt. Denn das was wir gerade jetzt nicht tun dürfen, ist uns zu von einander zu Isolieren und in Resignation zu verfallen.

Vorab, wenn ihr Englisch lesen könnt, lest bitte auch dieses sehr gute Statement der Gefährt*innen von CrimethInc. (Deren Äußerungen zu Israel-Palästina am Ende wollen wir hier nicht bewerten.)

Demokratie – Wegbereiterin des Faschismus Continue reading

21.11 – Veranstaltung: Gegen Patriarchat, Staat, Kolonialismus Kapitalismus und Kapazitismus – Anarchismus eine Einführung

Die Initiative Fanny‘s and Fanya‘s lädt herzlich zu unser ersten Veranstaltung ein. Am 21.11.2024 um 19.00 Uhr. Es gibt auch einen umfangreichen Bücher- und Broschürentisch:

Gegen Patriarchat, Staat, Kolonialismus Kapitalismus und Kapazitismus – Anarchismus eine Einführung

Du glaubst Wahl ändern Dinge nur zum Schlechten? Parteien und Politiker*innen wollen uns vor allem einfach nur beherrschen? Regierungen haben noch nie was für die Menschen getan? Du hast weder Bock auf Demokratie noch Faschismus – du willst lieber Freiheit?

Ob Rechts oder Links die „Antworten“ auf die Katastrophen unserer Welt beinhalten vor allem Eins: Mehr Kontrolle und mehr Macht für den Staat und/oder den Kapitalismus – mehr Herrschaft.

Freiheit und Selbstbestimmung werden als Ursache von Ungleichheit (z. B. Armut) gesehen. Was aber wenn die Ursache von Ungleichwertigkeit nicht zu viel Selbstbestimmung und Freiheit ist, sondern das beide fehlen?!

Das Wort Anarchie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Herrschaftsfreiheit. Einst die stärkste sozialistische Strömung, wurde der Anarchismus von Faschismus, Staatssozialismus und staatlicher Demokratie bis zum Ende der 1930er–Jahre fast vollständig ausgelöscht. Aufgrund ihrer Beteiligung an der neuen Welle weltweiter Aufstände wird die anarchistische Bewegung nun wieder sichtbarer. Auch die Herrschenden erkennen wer soziale Bewegungen und die Kämpfenden in Aufständen gegen sie unterstützt, egal ob liberal, konservativ oder faschistisch – alle sind in ihre Feindschaft dem Anarchismus gegenüber miteinander verbunden. Wir wollen die Gunst der Stunde nutzten, um die Frage Vieler zu beantworten was Anarchismus überhaupt ist und worin er sich von anderen Theorien und Bewegungen (vor allem der staatlichen Linken) unterscheidet?
Welches Weltbild steht hinter dem Versuch, dass Universum zu kontrollieren und beherrschen? Warum lehnen Anarchist*innen Kapitalismus und Staat ab? Was ist eigentlich das Patriarchat? Weshalb sind Herrschaft und Hierarchien die grundsätzliche Ursache vieler Probleme unserer Welt? Wollen Anarchist*innen eine andere Politik oder andere Gesellschaft(en)? Wieso sind Revolutionen, die den Staat nutzen wollen, um die Welt zu verbessern zum Scheitern verurteilt? Warum ist unsere aktuelle Lebensweise zutiefst kolonial und rassistisch? Und wie hängt Kapazitismus (Ableismus) mit den anderen Herrschaftsformen zusammen? Diese und weitere Fragen sollen im Vortrag beantwortet werden.
Anschließend werden Grundprinzipien von anarchistischen Zusammenleben dargestellt und wir können gemeinsam diskutieren was für Schritte es braucht, um diese Gesellschaft zu verlassen.

Auch wer sich mit Anarchismus schon mal intensiver beschäftigt hat ist herzlich eingeladen, denn der Vortrag findet aus einer für den deutschsprachigen Raum eher ungewöhnlichen Perspektive statt: Basis des Vortrages ist aktuelle anarchistische Theorie vor allem von schwarzen und indigenen Anarchist*innen. Weitere inhaltliche Einflüsse sind Ökoanarchismus, anti-zivilisatorischer Anarchismus, Solarpunk&Wildpunk, prä/postlinker Anarchismus und aufständischer Anarchismus.

Am 21.11.2024 um 19.00 Uhr – Bochum im Botopia (Griesenbruchstr. 9).

Eine Veranstaltung organisiert von Fanny’s and Fanya’s – ein inhaltlicher Vortrag der Initiative Schwarzer Wald.

Mehr Infos: Auf fannysandfanyas.noblogs.org und schwarzerwald.blackblogs.org

Die CSD-Absage in Bochum und die nationalistische Spaltung: Warum wir einen anti-staatlichen und anti-nationalen queeren Raum in Bochum brauchen

English Version Below

Jetzt hat die nationalistische Spaltung der deutschen Linken auch die queere Community in Bochum erreicht: Der Umgang mit dem Israel-Palästina-Konflikt hat zur Absage des Bochumer CSD geführt. Das Statement der CSD-Orga dazu findet ihr hier.

In kurz: Nachdem die Liste der Redner*innen bekannt geworden ist, wurden von außen großer Druck ausgeübt, damit eine Gruppe wieder ausgeladen wird, der Antisemitismus vorgeworfen wurde. Ein Teil der Orga hatte sich abgespalten, weil sie verhindern wollten, dass die Rede gehalten wird. Infolge dessen wurde die Demo einen Tag vorher kurzfristig abgesagt. Bei der erwähnten Gruppe handelt es sich um Jin Jiyan Azadî! NRW. Deren geplante Rede könnt ihr hier nachlesen.

Als eine Initiative, die sich nach zwei Anarchistinnen mit jüdischen Hintergrund benennt, sich selbst als queer versteht und momentan auch ausschließlich aus queeren Menschen besteht, wollen wir Stellung zu dem Geschehen beziehen. In diesen Text beziehen wir uns hauptsächlich auf die äußeren Umstände, die zur Absage-Entscheidung geführt haben. Denn diese Umstände bestehen weiter – vor allem der linke Nationalismus.

Die nationalistische Spaltung

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Erste Vorstellung/First Information

Englisch Version Below

Erste Vorstellung: Initiative Fanny‘s and Fanya‘s für ein anarchistische Zentrum in Bochum.

Wir sind eine Initiative, die innerhalb eines Jahres in Bochum ein anarchistisches Zentrum gründen möchte. Das Zentrum soll in der Innenstadt sein, weil wir in die Gesamtgesellschaft wirken wollen. Das heißt wir suchen ausdrücklich einen Ort mit schönen, großen Schaufenster, an denen die Menschen vorbeilaufen.

Gleichzeitig wollen wir möglichst viel Distanz zur linken Szene, insbesondere autoritär-marxistischen und linksliberalen Gruppen aufbauen. In Zeiten zunehmender, gesellschaftlicher autoritären Tendenzen von rechts und links(!), wollen wir diesen klar die Perspektive einer herrschaftsfreien Gesellschaft oder Gesellschaften dagegenhalten.

Was soll bei uns anders sein als in der linken Szene?

Wir haben einen klaren anarchistischen Grundkonsens, dass heißt wir stellen uns klar gegen Staat, Kapitalismus und staatliche Politik. Dies beinhaltet auch Nationalismus. Wir positionieren uns gegen Antisemitismus, Rassismus und Feindlichkeit gegen Muslime, genauso wie die Erzählung mensch müsse sich für das Eine oder Andere entscheiden. Wir lehnen alle nationalen Grenzen innerhalb der Festung Europa und außerhalb ab, all kolonialen Besetzungen, alle Formen von Imperialismus, alle Formen von religiöser und ethnischer Unterdrückung, alle Staaten und jede Polizei, ohne Ausnahme.

Teil davon ist ausdrücklich anzuerkennen, dass die Grundlage unsere Gesellschaft das globale Kolonialsystem ist. Verbunden damit streben wir eine post-zivilisatorischen Gesellschaft an, die in allen sinnvollen Bereich deindustrialisiert (z.B. Landwirtschaft) und gleichzeitig reflektiert bestimmte Technologien weiternutzt (wie Teile der modernen Medizin).

Wir verstehen uns als anti-patriarchal und queer, stellen uns gegen Sexarbeiter*innen- und Transfeindlichkeit – wollen Ort sein um Aktionen gegen transfeindliche und sexarbeiter*innenfeindliche Feminst*innen zu planen.

Ein wichtiges Thema ist für uns auch Ableismus u.a. gibt es bisher in Bochum fast keinen selbstorganisierten Räume die rollstuhlzugänglich sind. Wichtig ist für uns das in unserem Zentrum zumindest ein Stockwerk und Toilette barrierearm ist.

Kein Bock haben wir auch darauf unsere Radikalität zu verstecken:

Das heißt wir wollen klar uns Ziel Sozialrevolution, inklusive Beseitigung des Staates nach außen kommunizieren, statt uns aus falscher Scham und Angst vor Repression mit unseren Inhalten zu zurückzuhalten. Wir denken anarchistischen Theorie&Praxis sind unsere Stärke.

Zentraler Teil des Projektes sollen inhaltliche anarchistische Veranstaltungen sein, die es bisher in Bochum fast gar nicht gibt. Jede Woche sollen Vorträge, Workshops oder Filmvorführungen stattfinden. Regelmäßig auch auf Englisch. Weiterer inhaltlicher Bestandteil sind eine Bibliothek und spenden-finanzierte Buchverbreitung.

Aber da wollen wir nicht aufhören: Mindestens einmal die Woche soll es frisches veganes Essen geben, das soll sich insbesondere an Obdachlose und Verkäufer*innen der Geschäfte der Innenstadt richten.

Wenn möglich soll unser Zentrum zwei Stockwerke oder mehrere große Räume haben und so die Möglichkeit eines eigenen ruhigen Rückzugbereiches zum leisen Reden, Bücher lesen, Hörbuch-Hören und einfach entspannen, bieten.

Darüber hinaus haben noch weitere Ideen wie eine Brettspiel- und Rollenspielbibliothek, eine Ecke mit Süßigkeiten, Fertigerrichten und Mikrowelle. Außerdem soll es auch Foodsharing und Getränke geben, aber keinen Alkohol, Drogenkonsum nur vor dem Laden. Alles einkaufte selbstverständlich nur vegan. Darüber hinaus eine Ausstellung zu anarchistische Geschichte in Bochum und Ruhrgebiet, und vielleicht wechselnde Ausstellung zu aktuellen Kämpfen und Geschichte an allen möglichen Orte.

Dabei wollen wir ins unserem Zentrum keine Tausch- und Dienstleistungslogik, dass heißt es soll weder Verkauf noch direkt Spende geben: Wer Geld hat soll es geben, ohne was dafür zu bekommen und wer was braucht muss dafür nicht geben, stattdessen kann für verschiedene Töpfe zum Beispiele neuer Bücher oder Miete gespendet werden.

Du findest unsere Idee toll? Du bist Anarchist*in oder sympathisiert mit Anarchismus? Bist enttäuscht oder abgeschreckt von linken Szene?

Dann werde Teil der Initiative oder Unterstütze uns.
Auf Signal gibt es eine
Initiativen Gruppe und eine Newsgruppe (für Unterstützer:innen). Alternativ kannst du uns auch eine Mail an:  schreiben. Unseren PGP-Key schicken wir auf Anfrage: fannysandfanyas@riseup.net .

Wir empfehlen den Weg über Signal, weil dieser ohne anyome Mailadresse und Tor/VPN-Nutzung der sicherer Weg ist.

Du kannst uns auch unterstützen indem du diesen Text verbreitet!

First Information: Initiative Fanny‘s and Fanya‘s for an anarchist center in Bochum

We are an initiative that wants to found an anarchist center in Bochum within one year. The center should to be in the city center because we want to reach into the whole society.

This means that we expressly seek a place with beautiful, large shop windows to whom people run past.

At the same time, we want to build as much distance as possible from the left scene, especially authoritarian-marxist and left-liberal groups. In times of increasing authoritarian tendencies from the right and left (!), we clearly want to counter these by giving the perspective off a domination free societies or societies.

What should in our project be different from the left scene?

We have a clear anarchist consensus, which means that we clearly stand against the state, capitalism and state politics. This also includes nationalism. We oppose antisemitism, racism and islamophobia, as well as the narrative that you have to pick one or the other. We reject all national borders in Fortress Europe and outside it, all colonial occupations, all imperialism, all forms of religious and ethnic oppression, all States and all police, without exception.

Part of this is to expressly recognize that the basis of our society is the global colonial system. Connected, we strive for a post-civilization society that in all possible areas is de-industrialized (e.g. agriculture) and at the same time while reflecting on them keeps certain technologies (such as parts of modern medicine).

Likewise, our basic consensus is never calling the cops and that the police can only be abolished together with the state. We see ourselves as an anti-patriarchal and queer, stand against attacks on sex workers and trans people, we want to be a place to plan actions against trans-hostile and sex-worker hostile feminists. An important topic for us is also a ableism, among other things. So far there is almost no self-organized space in Bochum that is accessible with a wheelchair. It is important for us that at least one floor and toilet is barrier-free in our center.
We don’t want to hide our radicalism: This means that we want to clearly communicate the goal of social revolution, including elimination of the state, instead of keeping back with our public position, because of false
shame and fear of repression. We think anarchist theory & practice are our strength.
The central part of the project should be events with anarchist content that as of now almost do not exist in Bochum: Lectures, workshops or film screenings should take place every week. At least once a on time in a week in English. Another component in content is a library and donation-financed book distribution. But we don’t want to stop there: At least once a week there should be freshly cooked vegan food, an offer which should be aimed in particular on homeless people and people working in retail in the city center.

If possible, our center should have two floors or several large rooms and thus the possibility of quiet retreat to talk quietly, read books, listen to audiobooks or just relax. In addition, there are other ideas such as a board game and role library, a corner with sweets, ready-made food and microwave. There should also be foodsharing and drinks, but no alcohol, drug use only in front of the store. Of course, everything bought has to be vegan. In addition, a permanent exhibition on anarchist history in Bochum and Ruhr area, and maybe changing exhibitions on current fights and history in all possible places.

We do not want a exchange and service logic in our center, which means that there should be neither sale nor direct donations. If some has money, they should donate it without getting something for it and who needs something simply can take it, instead people can donate for different pots for example new books or rent. You think our idea is great? Are you anarchist or sympathize with anarchism? Are you disappointed or deterred by the left scene? Then become part of the initiative or support us.

Join our Initiatives group or news group (for supporters) on signal. Alternativley you can write us an Email to fannysandfanyas@riseup.net . We recommend the Way via Signal, because without using an anymouse e-mail-adress and Tor/VPN it is the more secure way.

You also can support us by spreading this text.